© Sandra Holte

Nagelfluhüberschreitung

ÖPNV-Tour

13.09.2024

Dieser Allgäuer Klassiker ist die ganze Saison über recht lohnenswert. Besonders an warmen Herbsttagen bietet sich die Nagelfluhüberschreitung an.

Schwierigkeit: mittel, schwere Variante am Steineberg optional – für Konditionsstarke als Tagestour
Länge: 19 km, Verkürzung auf 14 km möglich
Höhenunterschied: +2.000 Hm | -1.000 Hm, Verkürzung auf +1.400 Hm möglich
Einkehr/Hütten: Gasthaus zum Gipfelwirt, Staufer Haus (DAV), Hochgrat Bergrestaurant
Gipfel: Bärenkopf, Steineberg, Stuiben, Sedererstuiben, Buralpkopf, Gündleskopf, Rindalphorn, Hochgrat
Anfahrt: Bus & Bahn, ab Stuttgart z. B. mit Umstieg in Ulm nach Immenstadt, zurück mit dem Bus nach Oberstaufen und von dort weiter mit der Bahn
Karten: Alpenvereinskarte BY 1 Bayerische Alpen. Allgäuer Vorberge W., Nagelfluhkette, Hörnergruppe

Anreise

Die Anreise erfolgt mit dem ersten Zug am Morgen. Die Tour startet direkt am Bahnhof Immenstadt. Wer es etwas entspannter angehen möchte, spart sich knapp 5 km Strecke und 600 Hm und nimmt die Mittagbahn hinauf zum Start der Gratwanderung.

Wegverlauf

Vom Bahnhof wenden wir uns zunächst Richtung Osten und kommen so nach wenigen hundert Metern zum Einstieg in den Wanderweg, der uns über die Schwandner Alpe zum Mittag führt. Beim Gasthaus zum Gipfelwirt an der Bergstation der Mittagbahn füllen wir unsere Trinkflaschen noch einmal auf. Denn dann folgt...lange nichts. Oder besser gesagt keine Möglichkeit Wasser nachzufüllen. 

Denn Nichts wäre weit untertrieben bei der Anzahl an Gipfeln, die auf diesem Kammweg auf uns wartet. Auf den Mittagberg (1451 m) folgt sogleich der Bärenkopf (1479 m). Um auf den Steineberg (1660 m) zu gelangen werden wir vor die Wahl gestellt: eine 17 Meter hohe Leiter empor oder außen herum auf mittelschwerem Weg. Mit garantierten Tiefblicken und aussichtsreich geht es immer am Grat entlang hinüber zum Stuiben (1749 m) und weiter zum Sedererstuiben (1737 m). Eine kurze versicherte Passage führt uns über die Oberen Sedererwände hinüber zu den weniger stark frequentierten Gipfeln des Buralpkopf (1772 m) und des Gündleskopf (1748 m). 

Beim Rindalphorn (1821 m) stellen wir fest, dass wir uns wieder im Einzugsgebiet der Seilbahn befinden. Viele kommen nehmen den Weg vom Hochgrat hinüber zu diesem aussichtsreichen und markanten Gipfel. Wir gehen ihnen entgegen und gelangen so nach einem ausfüllenden Wandertag schließlich zum bekannten Hochgrat (1833 m). Wenige Meter später steigen wir auch schon in die Hochgratbahn, die uns wieder ins Tal bringt. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte noch im Staufner Haus einkehren. Oder besser gleich dort übernachten und am nächsten Tag noch bis zum Falken (1564 m) hinüber gehen und von dort zur Bushaltestelle nach Hörmoos absteigen.

Abstieg und Rückfahrt

Am Hochgrat nehmen wir die historisch anmutende Seilbahn hinab ins Tal. So können wir entspannt auf den Tag zurückblicken. Wenige Minuten später finden wir uns an der Bushaltestelle wieder. Linie 95 bringt uns in 20 Minuten Fahrzeit nach Oberstaufen zum Bahnhof. Dort haben wir die Wahl: Mit dem Bus Nr. 39 über den Alpsee (Bühl) zurück nach Immenstadt oder direkt mit der Bahn (Fahrzeit 10 min). Wir entscheiden uns für den Bus (Fahrzeit 30 min) und genießen den vom Sommer aufgewärmten See ein letztes Mal bevor die kühleren Tage Einzug halten. Noch ein Eis auf die Hand und schon geht es zurück zur Bushaltestelle und schließlich in weniger als 10 min nach Immenstadt, wo wir wieder in den Zug einsteigen, der uns nach Hause bringt.

Zusammengefasst können wir festhalten: Als Tagestour insbesondere für konditionsstarke und flottere Wanderinnen und Wanderer empfehlenswert. Wer sich eher zu den Genusswandernden zählt, sollte eine Übernachtung einplanen - entweder in Immenstadt, um so recht früh starten zu können, oder wie oben beschrieben auf dem Staufner Haus nach der Überschreitung.