Skitouren in der Silvretta

30.03.2023

Skiausfahrt vom 24. bis 27. März 2023 in die Silvretta zur Klostertaler-Umwelthütte (Selbstversorger).

Bei der Hüttenbuchung im November waren noch 5 Plätze buchbar (von 15). Es wollten dann auch 5 Leute mit. In der Woche vor der Ausfahrt wurde die Wettervorhersage schlecht. Regen, Schnee und stürmischer Wind bei nur kurzen Auflockerungen. Wir entschlossen uns trotzdem zu fahren.

Am Freitag 24.03.23 trafen wir uns um 8:30 Uhr am P+M Parkplatz in Kirchheim. Es regnete. Zu viert fuhren wir in einem Auto nach Partenen. Der 5. Teilnehmer hatte wegen Grippe kurzfristig abgesagt. Ab der österreichischen Grenze wurde das Wetter sonnig und wir Tourengeher optimistischer. Gegen Mittag kamen wir in Partenen an. Wir kauften uns ein Tourenticket für die Fahrt mit der Gondelbahn und dem Tunnelbus zur Bielerhöhe inklusive Rückreise nach mehreren Tagen. Die Fahrt im Tunnelbus ist für sich ein spannendes Erlebnis. Wir umrundeten den halben Stausee auf Ski. Dabei trübte das Wetter wieder ein. Am Seeende mussten wir einen Bach überqueren über eine nasse schwache Schneebrücke.

Ab da ging es das Klostertal hoch, 2 Stunden Aufstieg bis zur Hütte, mit 20 kg schwerem Rucksack. Und es fing an zu regnen. Die Hütte erreichten wir in Graupelregen und Sturm.

Eine andere Gruppe war schon da, hatte eingeheizt und empfing uns freundlich.

Der Gruppenraum der Hütte ist gut ausgestattet mit einem holzbefeuerten Herd, Kochgeschirr, Tischen und elektrischem Licht. Das Lager ist ein Raum neben dem Gruppenraum mit 15 Lagern in 2 Etagen und relativ viel Platz. Zum Abendessen kochten wir uns Älplermakronen mit Apfelmus.

Die Wettervorhersage für die nächsten drei Tage war von Tag zu Tag schlechter. Daher beschlossen wir bereits am Samstag die Tour zur Schneeglocke zu machen. Über Nacht schneite es 15 cm. Es schneite weiter, es wurde windiger und die Sicht wurde schlecht.

Zwei von uns hatten Konditionsprobleme. Deshalb brachen wir den Aufstieg auf etwa 2800 m Höhe ab und fuhren im Neuschnee bei schlechter Sicht zurück zur Hütte wo wir einen ruhigen Nachmittag verbrachten. Zum Abendessen kochten wir Gulasch und Reis.

Weil die Wetteraussicht schlecht blieb und die Lawinensituation schwieriger wurde beschlossen wir am nächsten Tag (Sonntag) heimzufahren. Die andere Gruppe hatte am Samstag den Litzner-Sattel überstiegen und war zum Vermuntstausee abgefahren und waren der Meinung, dass das auch am
Sonntag noch möglich sein wird.

Am Sonntagmorgen hatte es aufgeklart. Es wehte ein kräftiger Wind um die Hütte. Wir waren früh startklar und beschlossen die Tour über den Litznersattel zu machen.

Es lag etwa 20 cm guter Neuschnee und auch Windverfrachtung in die Mulden. Das Verhupftäli führt zum Litznersattel. Die erste Strecke ist ein steiler Anstieg durch eine Mulde mit 33 Grad Steigung über 200 Höhenmeter.

Der Neuschnee lag gut auf der Unterlage. Mit vielen Spitzkehren stiegen wir hoch.

Als wir in den oberen Bereich des Anstieges kamen wurde das Wetter trüb. Und als wir den Litznersattel auf 2737 m erreichten fing es an zu schneien. Die Sicht wurde innerhalb einer Viertelstunde sehr schlecht. Weiß in Weiß fuhren wir Richtung Saarbrücker Hütte, an dieser vorbei durch das Kromertal zum Vermuntstausee. Anfangs in gutem Neuschnee aber ohne Sicht und Ahnung über den Untergrund.

Unterhalb der Saarbrücker Hütte folgten wir dem mit Stangen markierten Fahrweg. Der Schnee wurde schwerer, die Sicht blieb schlecht. Wir rutschten halt hinunter und stürzten ab und zu in den Schnee. Das aufstehen mit einem 18 kg schweren Rucksack ist kaum zu schaffen. Also den Rucksack abwerfen, dann aufstehen und den Rucksack wieder hochnehmen. Weiter unten wurde die Sicht besser. Der Schnee war hier matschnass aber noch befahrbar.

Am Vermuntstausee warteten bereits 20 Leute auf den Tunnelbus Richtung Tal. Dieser kam auch unmittelbar und nahm uns alle mit. Mit der Gondelbahn ging es vollends ins Tal. Dort stiegen wir bei kräftigem Regen aus, packten unsere Sachen ins Auto und waren selbst nass als wir Richtung nach Hause losfuhren.

Wir kamen alle vier wohlbehalten ins Tal und nach Hause. Die Tour war trotz des schlechten Wetters ein starkes Wintererlebnis bei guter Kameradschaft in der Gruppe.

Text: Franz Schmuker