© Philipp Ninz

Wegpflege im Brandnertal

19.07.2024

Auch in diesem Jahr sind die Kesselradler wieder über ein langes Wochenende ins Brandnertal gefahren, um den dortigen Wegewart Eugen Weiss bei der Wegpflege zu unterstützen. 

Dieses Mal dabei waren drei Bikerinnen und sechs Biker der MTB-Gruppe Stuttgart in der DAV Sektion Schwaben. Dabei kamen auch das Biken und Zusammensein auf der Hütte nicht zu kurz. Untergebracht waren die MTBler in der sektionseigenen Selbstversorgerhütte Schwabenhaus auf 1.198 m Höhe oberhalb von Bürserberg.

Philipp lässt das lange Wochenende für euch Revue passieren:

Die Anreise
Donnerstagabend wurden der Stadtmobilbus mit Taschen, Werkzeug und Proviant gefüllt und der Anhänger in feinster Tetris-Manier mit Bikes beladen. Der Wetterbericht verhieß zwar nichts allzu Gutes, dennoch ging es mit viel Optimismus am Freitag früh um 7 Uhr los. Ein paar Stunden später kamen wir in bester Stimmung und ohne Stau am Schwabenhaus an. Begrüßt wurden wir von Eugen, dem örtlichen DAV-Wegewart, der sich immer über unsere Unterstützung freut, und von dem wir schon viel über die Wegpflege gelernt haben.
Da direkt der erste Regen einsetzte, haben wir in der Gemeinschaftsküche damit begonnen, einen zehn Liter Topf Vegi-Bolognese fürs Abendessen anzusetzen. Doch der Wettergott war gnädig und als die Bolo köchelte, starteten einige zu einer kleinen MTB und Gravel Runde. Dabei durfte natürlich der obligatorische Abstecher in die Rona Senneralpe mit Jogidrink und Käseshopping nicht fehlen, bevor sich alle nach einer wohltuenden Dusche zu einem gemütlichen Abendessen in der Stube einfanden.

Die Wegpflege
Am Samstagmorgen ging es früh raus, um alle von Eugen vorgesehenen Wegpflege-Arbeiten vor dem für den Nachmittag angesagten Regen zu erledigen. Doch vor der Arbeit stand eine einstündige Auffahrt mit den Fahrrädern zum Einstieg des Wanderwegs zur Mondspitze an. Dort wartete neben Eugen auch schon Peter Schuler auf uns, der bei der Gemeinde Bürserberg u.a. für die Pflege der Wege zuständig ist.
Also parkten wir die Bikes, tauschten die Helme gegen Handsägen, Spaten und Rechen, Vorschlaghammer und Pickel sowie Bretter und Stahlstangen für neue Stufen. Vollbepackt ging es den Wanderweg zur Mondspitze hoch, auf dem wir immer wieder Wegpassagen von dem über den Winter aufgespültem Geröll befreiten, beschädigte Stufen reparierten und weggerissene Stufe neu setzten. Zudem wurden zugewachsene Abschnitte mit der Säge freigeschnitten.
Ziel der Wegpflege ist, dass der vorgesehene Weg gut begehbar bleibt, nicht durch Erosion oder Schneelast abrutscht und unwegsam wird und in der Folge dann Verbreiterungen oder Abkürzungen entstehen.
Nach vier Stunden und bestem Bauwetter (leicht bewölkt und vereinzelt Sonnenschein) hatten wir alles geschafft und stiegen gemeinsam die letzten Meter zur 1.967 m hohen Mondspitze auf, wo wir mit ein paar Sonnenstrahlen und einem tollen Ausblick bis zum Bodensee belohnt wurden.

Die Gemeinschaft
Nach dem Verzehr des mitgebrachten Vespers stiegen wir zufrieden und etwas platt wieder ab, tauschten das Werkzeug gegen Bikes und Fahrradhelme, um gemütlich den Höhenweg zur Bergstation der Panorama-Bahn zu fahren. Dort waren wir mit Peter verabredet, der uns im Namen der Gemeinde auf ein Getränk einlud. Bei einer tollen Aussicht auf die aus den Wolken auftauchende, an einer Klippe gelegene Mannheimer Hütte genossen wir die tolle Stimmung nach getaner Arbeit.
Um nicht in den nahenden Regen zu geraten, brachen wir zur Trailabfart zum Schwabenhaus auf, welches wir gerade noch trocken erreichten. Nach dem Abendessen hatten alle noch genug Energie, um wild diskutierend UNO und mit höchstem Körpereinsatz Tabu zu spielen.
Am Sonntagmorgen konnten wir etwas länger schlafen. Einige starteten nach dem Frühstück auf eine kleine Runde mit dem MTB, andere machten eine Wanderung oder gingen auf eine Graveltour. Gegen Mittag fanden wir uns alle wieder am Schwabenhaus ein, packten unsere Sachen und nach einem letzten Käseshopping verabschiedeten wir uns von Eugen und es ging zurück nach Stuttgart.
 

Neben dem guten Gefühl, die Wege gerichtet und damit einen kleinen Beitrag für die Berggemeinschaft geleistet zu haben, hinterlässt so ein Wochenende noch viel mehr:
Es war eine tolle Zeit in den wunderschönen Bergen gemeinsam mit einer super witzigen, gut gelaunten, harmonischen und bunten Truppe, die richtig anpacken kann – und zwar egal, ob bei der Wegpflege, bei der Orga, beim Einkaufen, Essen kochen, Anhänger organisieren oder fahren. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!