Bernhard Albrecht
Wegewart
Bernhard ist Versuchsingenieur. So gehört es zum Beispiel zu seinem Arbeitsalltag, Sachen kaputt zu machen. Als Ausgleich hat er es sich vielleicht gerade deshalb in seiner Freizeit zur Aufgaben gemacht, andere Dinge wieder funktionstüchtig zu machen. Seit 2016 ist Bernhard ehrenamtlich als Wegewart für das Hallerangerhaus der Sektion Schwaben zuständig. Eine facettenreiche Aufgabe, die ihn ordentlich auf Trab hält.
Stell Dich gerne kurz vor
Hallo, ich bin der Bernhard, wohne in Stuttgart und bin in meiner Freizeit mit meiner Lebensgefährtin ständig in der Natur auf Achse.
Welche Aufgaben hast du als Wegewart?
Ich bin für die Pflege aller Wanderwege rund ums Hallerangerhaus verantwortlich. Im Detail bedeutet das, dass ich die Wege von wuchernden Pflanzen frei schneide, markiere oder beschildere. Auch das Reparieren oder Ersetzen von Brücken und Sicherheitsseilen fallen in meinen Aufgabenbereich, damit unsere Mitglieder die Berge ohne Sorge und mit allen Sinnen genießen können.
Warum engagierst du dich ehrenamtlich? Was ist deine Motivation?
Ich bin von Kindesbeinen an in den Bergen unterwegs und nutze regelmäßig die Hütten und Wege des DAV. Und seit ich auch im Ausland unterwegs bin, weiß ich unsere professionell gepflegten Wege zu schätzen. Vor etwa zwei Jahren las ich dann in der Schwaben Alpin, dass Ehrenamtliche gesucht werden. Ich war sofort Feuer und Flamme und wusste, dass das Amt eines Wegewartes für mich die perfekte Ergänzung zu meinem Beruf sein würde.
Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Mir macht tatsächlich die komplette Bandbreite der Aufgaben sehr viel Spaß. Sowohl die kleinen Aufgaben wie Markierungen auffrischen oder die großen, wenn ganze Brücken erneuert werden müssen.
Was hast du für dich gelernt, seit du dich ehrenamtlich betätigst?
Ich habe ganz neue Themengebiete und neue Menschen kennengelernt. Wie zum Beispiel Thomas, den Hüttenpächter vom Hallerangerhaus, der nach einem stressigen Umbau eine bewegende Saison direkt im Anschluss hatte. Vor Leuten wie ihm habe ich größten Respekt!
Welches war dein größter Erfolg, seitdem du ehrenamtlich aktiv bist?
Als ich die Pflege der Wege rund um das Hallerangerhaus übernommen hatte, war das Gebiet recht ungepflegt. Meine Herausforderung als Wegewart war es nun, dass das Wegenetz dort ziemlich groß ist – alleine mit der Durchquerung ist ein Wanderer zwei ganze Tage beschäftigt. Aber wir haben es geschafft: Innerhalb von zwei Jahren haben wir mithilfe vieler Helfer*innen die Hauptwege wieder sichtbar und sicher gemacht. Das war schon beindruckend zu sehen, wieviel man gemeinsam erreichen kann.
Berufstätig und Ehrenamt. Geht das überhaupt?
Ja, das geht sogar sehr gut. Es gibt so viele verschiedene Ehrenämter, die alle unterschiedlich viel Einsatz benötigen und auch zeitlich unterschiedlich behandelt werden müssen. Auch für Leute mit sehr festen Arbeitszeiten findet man da ein passendes Ehrenamt oder überschaubare Aufgaben, für die man auch nicht gleich ein vollwertiges Amt übernehmen muss.
Wie schaffst du es, Beruf und Amt zu vereinbaren?
Ich habe das große Glück, dass ich flexible Arbeitszeiten habe und Überstunden abbauen kann. Und meine Vorgesetzten finden es gut, dass ich mich ehrenamtlich engagieren und helfen mir Lösungen zu finden, damit ich beides unter einen Hut bekomme. Das ist schon super und dafür bin ich sehr dankbar.
Was würdest du Leuten raten, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten?
Zögert nicht lange, sondern meldet euch einfach! Wir Wegewarte organisieren zum Beispiel regelmäßig Arbeitseinsätze an denen wir Freiwillige benötigen. Hier könnt ihr nicht nur Bergluft schnuppern, sondern auch schauen, ob das was für euch sein könnte.
Warum ist ehrenamtliches Engagement wichtig?
Ohne ehrenamtliches Engagement könnten der DAV und viele andere Organisationen gar nicht alle Aufgaben erfüllen. Und ich finde auch, dass wir durch ehrenamtliches Engagement zeigen können, dass wir in einer Welt leben möchten, in der uns unsere Umwelt wichtig ist!