Im Hochsommer sorgt sie dafür, dass es am südexponierten Gelben Fels oft zu heiß zum Klettern ist. Wenn sie aber an sonnigen Dezembertagen noch einmal alle Kraft zusammennimmt, ist das wuchtige Massiv am Eingang zum Lenninger Tal zwischen den Jahren ein ideales Kletterziel. Natürlich ist das gelbe Gestein nicht so fest und kompakt wie in Arco oder auf Kalymnos, aber hey: Neid geht ja gar nicht.
Die Gruppe um den Gelben Fels bietet an ihren drei Felsen eine erstaunliche Vielfalt. Der namensgebende Hauptfels ist beeindruckend hoch, beeindrucken steil und beeindruckend gelb. Die Routen im zentralen Teil haben alpines Flair, sind zum Teil sehr großzügig und verlangen sicheres Steigen.
Gerade deshalb sind sie bei gebirgsambitionierten Kletterern zum Jahresende hin recht beliebt, bevor es womöglich endgültig für Monate in die Kletterhalle geht. Und so schenken uns der „Normalweg (5+), das „Friederle“ (6/6+) oder der „Knödlerweg“ (5+) das Flair von „richtigem“ Klettern – mit weiten Hakenabständen, Keile legen und allem was dazugehört. Im linken, etwas niedrigeren Teil sind die Klettereien deutlich entspannter.
Während der extrem überhängende Untere Fels mit allein drei Zehnern den ernsthaft ambitionierten Sportfreunden vorbehalten ist, gibt sich der Obere Fels vergleichsweise zahm. Hier finden auch weniger Geübte ihre Ziele. Wie allerdings schon etliche Generationen vor ihnen. Entsprechend sind die leichteren Routen schon deutlich abgeklettert. Besonders toll allerdings: Die Aussicht vom Oberen Fels übers Albvorland.
Und noch ganz wichtig zu wissen: Der Hauptfels ist – the same procedure as every year – ab Neujahr wieder für Kletterer gesperrt! Dann darf sich hier nur noch der Falke wohlfühlen. Und falls da jetzt bei irgendjemand Neid aufkommt – ihr wisst ja schon: Geht gar nicht.
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