Klettern

So weit hoch, bis rundum nur noch Luft ist – das ist der Ursprung des Bergsteigens. Kein Wunder, dass sich die ersten Albkletterer um 1900 – die sich in erster Linie als Bergsteiger sahen – zuerst an die Felsen gemacht haben, die am ehesten dieser Vorstellung entsprachen. 

Dieses Jahr noch nicht an den Rutschenfelsen gewesen? Dann wird es aber allerhöchste Zeit, denn Ende September schließt sich das Zeitfenster am höchsten Wandabbruch der Mittleren Alb. Dann heißt es wieder ein Dreivierteljahr warten, bis man an dem fast 90 Meter hohen Massiv den Tiefblick genießen kann.

Die Sonne scheint, die Kletternden drängen auf die Schwäbische Alb, und es werden auch in diesem Jahr wieder viele sein. Manchmal zu viele.

Mit der Farbe Gelb lässt sich Verschiedenstes verbinden, und auch wenn sie symbolisch für den Neid steht sind die meisten Assoziationen doch eher positiv. Die freundliche Postlerin, die die Weihnachtspost bringt, die selbstgeschabten Spätzle mit den vielen Eiern drin oder die Sonne, die wärmend vom Himmel strahlt.

Während der Coronapandemie erlebte das Klettern auf der Schwäbischen Alb fast so etwas wie eine Renaissance. Die Parkplätze waren brechend voll und an manchem Wandfuß konnte man den damals erforderlichen Mindestabstand zu anderen Kletternden nur schwer einhalten. Positiver Nebeneffekt der damaligen Reisebeschränkungen: neue Routen an den heimischen Felsen.

Dass der Mensch ein Herdentier ist, ist bekannt. Auch, dass Kletterer da keine Ausnahme machen. Dies zeigt sich sehr eindrucksvoll an den bekannten Klettergebieten auf der Schwäbischen Alb, wie z. B. dem Kuhfels. Klar: Guter Fels, tolle Routen, prima gesichert und ein Dutzend Seilschaften. Nur: Macht das noch Spaß? In dem Kletterführer für den Albtrauf sind 72 Felsen aufgelistet.

Unbekannte Genussklettereien. So langsam hat sich herumgesprochen, dass man auf der Schwäbischen Alb ganz gut klettern kann.

Winterpause? Kann man machen, muss man aber nicht. Hier sind unsere Top Tipps für die ersten warmen Tage.

Die Kesselwand ist einer der absoluten Top-Spots der ambitionierten Stuttgarter Kletterer. Wer auf Platten steht, wählt die „Sylphenwand“, ernsthafte Sportkletterer schinden sich in der „Arena“, Allrounder schätzen den eigentlichen Kessel.